Sport statt Meditation?
- sandraheinzer
- 26. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juni 2022
... und warum Joggen, Backen oder Lesen nichts mit meditieren zu tun hat
Eine Bekannte erzählte mir neulich, sie müsse nicht meditieren. Für sie sei Joggen Meditation. Oder von jemand anderem habe ich gehört, dass Backen wie Meditation wirke. Hmmm.... was stimmt denn nun? Ist Meditation wirklich das all Umfassende, was jeder einzelne für sich als entspannend, als Hobby oder einfach schön entfindet?
ich sage ganz klar: NEIN
Die Kunst der Entspannung
Mit einer Tasse Kaffee, einem Drink oder einer Zigarette in einen bequemen Sessel zu sinken, ein Buch zu lesen oder den Fernseher einzuschalten, wird oftmals als Entspannung betrachtet.
Wahre Entspannung geht weit darüber hinaus. In absoluter Entspannung ist der Körper völlig frei von Anspannung, Gedanken und Gefühle kommen zur Ruhe, ein Rest Bewusstheit bleibt jedoch erhalten.
In der Meditation wird der Zustand der Entspannung durch das Zürückziehen von der Aussenwelt erreicht, verbunden mit einem Sich-nach-Innen-Wenden. Mit diesem Zustand wird unser Bewusstsein sehr kraftvoll und wir können dies nutzen,
1. um zu entspannen und einen Ausgleich zum oft stressigen Alltag zu schaffen
2. um bisher verstecktes Potential in sich zu erkennen und zu fördern,
3. die Konzentration oder Leistungsfähigkeit zu steigern,
4. die eigenen Selbstheilungskräfte anzuregen und zu unterstützen
5. oder neue Bewusstseinsebenen zu entdecken.
Ok, vielleicht wirst du entspannter, wenn du dein geliebtes Hobby ausführst.
Und wenn man es genau betrachtet, ist Meditation ein Hobby, genau wie Sport, Stricken oder was auch immer man gerne macht. Natürlich kann ich bei beim Backen einen Gang runterschalten, oder beim Lesen meinen Körper entspannen. Aber alles gleichzeitig, Körper, Geist und Seele in eine Tiefenentspannung zu versetzten, während du noch beim Backen bist?
Meditation ist eine jahrtausendealte Methode, durch Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen innerlich zur Ruhe zu kommen.
Meditation ist wie ein Hobby, etwas das man gerne macht.
Wikipedia: Ein Hobby (Plural Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig zum eigenen Vergnügen oder der Entspannung betreibt.
Solltest du tatsächlich beim Backen dein Gehirn in Theta Wellen versetzten können, neben dem Hantieren von Zutaten, dann wärst du schon mit einem höheren Bewusstsein, das über die 3. Dimension hinausgeht, geboren. Solche Menschen gibt es natürlich auch.
Joggen ist wie Backen - Gärtnern ist wie spazieren oder Lesen ist wie spielen ?Meditation ist meditieren und nichts anderes.
Wenn du dich nun fragst, was Theta Wellen sind: Unser Gehirn schwingt in unterschiedlichen Frequenzen. Diese Schwingungen sind unsere messbaren Gehirnwellen. Je stärker das Gehirn arbeitet, desto stärker sind auch die Gehirnwellen.
Die meiste Zeit des Tages befinden wir uns im Zustand der Beta-Wellen, dem normalen Wachbewusstsein mit durchschnittlicher bis erhöhter Aufmerksamkeit und Leistung.
Bei leichter Entspannung und niedrigen Gehirnströmen spricht man vom Alpha-Zustand. Diesen spürst du, wenn du Tagträumen nachhängst oder kurz davor bist, in den Schlaf zu gleiten. Deine Aufmerksamkeit wendet sich dann nach Innen. Diese Wellen können auch während einem ritualisierten Hobby wie Stricken, Joggen, Schwimmen eintreten.
Bei Meditation, Hypnose oder leichtem Schlaf befindet sich das Hirn im Theta-Zustand. Diesen Zustand erlebst du auch auf ganz natürliche Weise mindestens zwei Mal am Tag: beim Einschlafen, wenn du in eine tiefe Entspannung gleitest-kurz bevor du in den Tiefschlaf fällst. Im Tiefschlaf schaltet das Gehirn in die Delta-Wellen. Und noch einmal morgens, kurz vor dem Aufwachen. Das Gefühl kennst du vielleicht als eine Art Dämmerzustand.

Dann gibt es da noch die Gamma-Wellen. Als Gamma-Welle wird ein Signal im Frequenzbereich über 30 Hz bezeichnet. Gamma-Wellen sind die schnellsten Gehirnwellen. Sie umfassen einen Frequenzbereich von 30 Zyklen pro Sekunde (30 Hertz, abgekürzt Hz) bis weit über 100 Hz. Sie treten bei Angstzuständen, Hyperaktivität, Spannungen, aber auch bei körperlichen und geistigen Spitzenleistungen auf.
Gamma-Wellen sin bisher zu wenig erforscht, da er vormals den Beta-Wellen zugeschrieben wurde.
SPORT STATT MEDITATION
Viele sind tatsächlich überzeugt, dass beim Jogging Gedanken zur Ruhe. OK, mit Bewegung lässt sich Adrenalin abbauen, das wir in uns aufgebaut haben. Bei Stress baut sich Adrenalin auf, das uns zu höherer Leistung verhilft. Beim Kampf oder auf der Flucht. wie wir das in der Steinzeit gelernt haben, sind wird dann zu Höchstleistungen fähig. Nur leider ist der Säbelzahntiger dem nervigen Chef im Betrieb gewichen und der Kampf mit dem Höhlenbär hektischen Sitzungen. Da tut es natürlich gut, wenn wir etwas Dampf ablassen können, indem wir uns bewegen.
Aber das ist nicht dasselbe wie Meditation!
Und natürlich kann Meditation vor dem Sport genutzt werden, um sich mental zu stärken oder nach dem Sport als Entspannung.
Beim Meditieren geht es darum, den Geist zu leeren, keine Gedanken zu haben und ganz bei sich zu sein. Es beginnt mit bewussten Atemzügen. Wenn wir uns auf den Atem konzentrieren, verblassen die Gedanken.
ENTSPANNUNG DURCH ANSPANNUG Aktive Meditation
In der aktiven Meditation benutzen wir den Körper als Instrument: durch mindestens 15 Minuten intensive Aktivitäten wie Joggen, Tanzen, Schütteln, Hüpfen oder anderes wird der Körper in eine hohe Anspannung gebracht, wodurch eine tiefe Entspannung erst möglich wird.
In einem entspannten Körper wohnt ein entspannter Geist.
Ich hoffe, dass ich dir den Unterschied zwischen Sport und Meditation erklären konnte und was Meditation bedeutet.
In diesem Sinne, Namasté und Lokah Samastah Sukhino Bhavantu !
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