Krankenkassen-System, warum nicht?
- sandraheinzer
- 12. März
- 3 Min. Lesezeit
"Bisch du Krankäkassä anerkännt?"
Eine Frage, die mir immer wiedermal gestellt wird...
Vorneweg, so mal als Gedanke: Ich wähle nur ein Kurs oder Angebot aus, weil die Krankenkasse meine Koste übernimmt. Was für eine Energie ist das denn? Solltest du dir nicht zuerst den Menschen dahinter auswählen? Dem du vertraust? Dir symphatisch ist?
Ich gebe es zu. Schon oft habe ich mich online umgeschaut, ob für mich eine Anerkennung durch die KK in Frage kommt. Doch leider muss ich feststellen: Ich tue das nur, weil ich immer mal wieder darauf angesprochen werde. Also tu ich es nur, um im Aussen Bestätigung zu erhalten? Und sind es nicht genau diese Leute, die fragen, die dann doch nie erscheinen?
Grund Eins: Das System dahinter
…die vermutlich grösste Täuschung, und ein grosser Punkt, weshalb ich mich entschieden habe, nicht Teil dieses Gesundheitssystems zu sein.
Leider lasse ich mich nicht gern in ein System zwängen. Denn ich müsste Kurse und Weiterbildungen besuchen, die nicht meinen Werten und meiner Wahl entsprechen. Damit die Anerkennung erhalten bleibt, sind jährliche Besuche nötig. Was mit Einschreibgebühren anfängt, endet zum Teil mit jährlich hohen Fortbildungskosten in den von der KK vorgeschrieben registrierten Methode . Die Anerkennung schreibt vor, was wie abgerechnet werden darf und welche therapeutischen Mittel benutzt werden dürfen. Sie kann die Voraussetzungen und Regeln jederzeit ändern. Den Krankenkassen ist zudem fallbezogene Rechenschaft abzulegen.
Für die Abrechnung über die Grundversicherung ist meist ein Besuch beim Hausarzt nötig. Dieser überweist oft an einen Therapeuten seiner Wahl. (Klar, das System muss gegenseitig unterstützt und finanziert werden). Lange Wartezeiten, Anzahl und Dauer der Sitzungen ist begrenzt. Dies kann dazu führen, dass Therapierende möglichst viele Klienten und Termine annehmen, um mehr abzurechnen. Die Kosten dafür tragen die Klienten.
Bis zum Erreichen des Selbstbehalts zahlen die Klienten alle Kosten selbst. Viele wissen nicht, dass eine Abrechnung von Psychotherapie über die Krankenkasse einen Wechsel des Versicherungsmodells und die Aufnahme in eine Krankentaggeld- oder Erwerbsausfallversicherung erschwert.
Bei Vorliegen einer Zusatzversicherung für Alternativmedizin kann bei anerkannten Therapeuten eine Komplementärtherapie in Anspruch genommen werden, wobei je nach Versicherung bis zu 80% der Kosten übernommen werden.
Schließlich: Wie im vorhergehenden Abschnitt ausgeführt, sind die genannten Vorgaben und Abrechnungsansätze so beschaffen, dass eine finanzielle Anerkennung in beiden Fällen nur dann lohnenswert ist, wenn sie auf Masse optimiert wird.
Grund Zwei: Qualität statt Quantität?
Was die Komplementärtherapie angeht, steht die Anerkennung alleine längst nicht für Qualität: Bei den Anerkennungsinstitutionen (EMR, ASCA, NVS) für die Abrechnung via Zusatzversicherung kann sich registrieren lassen, wer eine dafür vorausgesetzte Ausbildung absolviert hat. Meistens besteht die Zulassungsbedingung aus irgendeiner abgeschlossenen Grundausbildung, auf Eignungsprüfungen wird verzichtet, und die Bestehungsquote liegt bei 80-100% mit Wiederholungsmöglichkeit. Weder Weiterbildung noch Berufserfahrung sind für die Registrierung bzw. Anerkennung nötig.
Wer eine Anerkennung hat, profitiert zwar eher von der Überweisung durch andere Fachpersonen im Gesundheitswesen (insbesondere durch Ärzte). Diese Fragen jedoch sollte man sich stellen: Je mehr Kundschaft, desto bessere Leistung? Ich glaube, nicht immer. Faktor Zeit pro Kunde? Ist eine ganzheitliche Betreuung dann für den Therapeuten möglich?
Letztendlich fängt genau da bei mein Ansatz an: Ganzheitliche Betreuung bedeutet für mich, dass ich auch mal über den Termin hinaus ein offenes Ohr biete und helfen möchte, wo ich kann. Ich sende meinen Klienten gerne Tipps und Methoden für die Selbsthilfe für Zuhause. Mit dem Ziel, mehr Selbstvertrauen. Weniger Ängste und Zweifel.
"Ich meine, die eigenen Angebote sollten von Herzen kommen,
damit ich andere Menschen berühren und erreichen kann.
Sie wiederspiegeln das, was ich am Besten kann und danach suche ich mir die für mich passende Institution aus, um eine bestmöglichste Ausbildung und authentische Methoden zu erhalten."
Grund Drei: Vertrauen statt Schauen
Auch wenn meine Massagen/Behandlungen von der Krankenkasse nicht übernommen werden, lohnt sich ein Besuch ganz bestimmt. Deine Lebensqualität wird allemal verbessert und dein Wohlbefinden gesteigert.
Was ich in meiner Achtsamkeitspraxis mit Kundschaft immer wieder übe: Vertraue dir selbst! Hör auf dich und spüre dich selbst! Und wenn ein Vertrauen in deinen Therapeuten besteht und dir das Angebot zusagt, dann verbessert es allemal dein Wohlbefinden. So lohnt sich eine Investition in deine Gesundheit zweifellos, auch wenn aus eigener Tasche und kein System daran beteiligt ist. Jede Investition ist ein Geschenk an dich selbst und steigert deine Lebensqualität.


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